...eine
Kritik des Soziologen Stefan Kühl am
Grünbuch Arbeiten 4.0 des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Gegen Ende heißt es in Kühls Beitrag:
"Das Grünbuch ist ein Beispiel dafür, wie wenig man sich in der Arbeits-
und Sozialpolitik im Moment traut, heiße Eisen wie beispielsweise das
bedingungslose Grundeinkommen anzufassen. Stattdessen dominiert ein
Wertekatalog mit Formulierungen wie „gute Arbeit“, „gerechte Löhne“ oder
„gute Unternehmenskultur“. Wegen ihrer Abstraktheit haben Werte zwar
hohe Konsenschancen, sie stecken aber gleichzeitig voller praktischer
Widersprüche. Was ist denn „gute Arbeit“? Wie errechnet man den einen
„gerechten Lohn“? Schließt eine „gute Unternehmenskultur“ Entlassungen
aus? Man kann nur hoffen, dass das für nächstes Jahr geplante Weißbuch
des Arbeitsministeriums aus mehr als nur einer großen „Begriffswolke“
zum Thema besteht."