4. Mai 2020

"Ist der Staat ökonomisch überfordert?"...

...ein Beitrag von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker auf Makroskop zur Frage, was der Staat zu leisten in der Lage ist, wie er volkswirtschaftlich intervenieren kann, seine Macht gegenüber den Finanzmärkten und weshalb die Höhe der Staatsverschuldung als solche nichts besagt. Hier ein Auszug aus dem Schluss des Beitrags:

"Die Vorstellung, der Staat müsse und könne die neu aufgenommenen Schulden zurückzahlen, ist falsch. Angesichts der Neigung des Unternehmenssektors in fast allen entwickelten Ländern, selbst Überschüsse zu machen (also Netto-Sparer wie die privaten Haushalte zu sein), ist es für alle Staaten unumgänglich, die Rolle des Schuldners systematisch zu übernehmen, so wie die USA das schon seit einiger Zeit tun. Dass Deutschland in den vergangenen zehn Jahren seine Staatsschulden verringern konnte, lag an den deutschen Leistungsbilanzüberschüssen. Sie werden sich in der bisherigen Massivität nicht mehr wiederholen lassen. Und für Europa insgesamt ist dieses merkantilistische Konzept ohnehin keine Lösung. Denn der Rest der Welt kann und wird das verhindern – sei es durch Handelsbeschränkungen, sei es durch Wechselkurspolitik."