14. September 2017

"Bedingungsloses Grundeinkommen für alle – warum die Idee wenig taugt"...

...bei einem solchen Titel, der im Untertitel eine Analyse ankündigt, erwartet man gravierende Einwände des Autors, Rolf Eckers, in der Westdeutschen Zeitung.

Und, was kommt?

Der Autor zitiert Christoph Butterwegge:

"Er [Butterwegge, SL] hält nichts vom bedingungslosen Grundeinkommen. '1000 Euro pro Kopf und Monat lassen sich nur bezahlen, wenn sämtliche anderen Sozialleistungen wegfallen.' Butterwegge spricht von einer 'Stilllegungsprämie für Millionen Menschen'."

Ein schönes Zitat, das im ersten Teil aus einer Behauptung besteht und im zweiten aus einer wunderbar deutlichen bevormundenden Haltung, das Wort "Stilllegungsprämie" sagt alles über Butterwegge, wenig aber über das BGE. Wer so denkt, da weiß man wenigstens, mit wem man es zu tun hat. Butterwegge wie andere auch, z. B. Andrea Nahles, könnten es nicht hinnehmen, wenn nun tatsächlich jemand das BGE als Prämie zur Selbststilllegung nutzen würde. Wer befindet darüber, was jemand mit seinem Leben anfängt? Weil das aber nicht sein darf, muss die Selbststilllegung, wenn auch nur als drohende Gefahr, für alle abgewendet werden. Das ist Entmündigung.

Einen Mangel an Finanzierungskonzepten bzw. -überlegungen moniert der Autor und erweist sich bei seiner Analyse nur als jemand, der sich nicht erkundigt hat. Ganz gleich, wie man die einzelnen Vorschläge einschätzt, auch die von ihm zitierte BAG Grundeinkommen bei Die Linke hat einen vorgelegt, andere wie das Ulmer Transfergrenzenmodell existieren schon erheblich länger und können nachgelesen werden. Eine Internetrecherche hätte das zutage gefördert. Doch da war sich der Autor seiner Meinung offenbar schon gewiss.

Wenn er dann feststellt, dass völlig unklar sei, was aus Arbeitslosen-, Renten- und anderen Versicherungen werden würde, hebt er nur das Selbstverständliche heraus. Natürlich kann das noch unklar sein, weil dis Diskussion noch nicht so weit fortgeschritten ist, dass sich die Frage ernsthaft stellt. Verschiedene Denker haben verschiedene Vorstellungen davon, aber das sind nur Vorstellungen.

Da hätte man doch etwas mehr Argumente erwa

Sascha Liebermann